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   "Splitter der Sehnsucht"   
           
         
        Autor: Angela Roil         
        erschienen: Mai 2008 
        Nove Edition                     

       ISBN 9783852513447 
               Preis:    14,50 €


„Splitter der Sehnsucht“ Splitter der Sehnsucht ist eine Geschichte über das Leben, die Liebe, über die Kraft der Träume.
Über Verirrungen und die Sucht nach Abenteuern und Anerkennung. Über die Kunst des Verzeihens und vor allem, über die Suche eines Jeden nach seinem Platz im Leben. Es ist eine Geschichte über die Sehnsucht, die in unseren Herzen wohnt. Dieses „Sehnen“, das uns drängt, neue Wege zu beschreiten. Und die „Sucht“, die uns manchmal dazu treibt, gerade die zu verletzen und von uns zu stoßen, die uns lieben. „Splitter der Sehnsucht“ ist ein Buch für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich in ihrem Herzen einen Ort für Träume bewahrt haben und an die Kraft des Wünschens glauben.




   

  Leseprobe:

...............................Frederik geht es schlecht, sehr schlecht. Er hat schlimmes Bauchweh. Das schlimmste, das er jemals hatte. Und er ist allein, ganz allein. Er hat Angst, ist traurig und verletzt. Bei jedem Pulsschlag bekommt sein kleines Herz einen schmerzhaften Schluckauf. „Was soll ich nur tun?“ jammert Frederik. „Ich bin krank, ich weiß nicht, aus welcher Richtung ich kam, oder wohin ich gehen soll. Ich bin verloren!“ Plötzlich hört er ein leises Kichern. „Funkelt da nicht auch ein winzig kleines Licht?!“ Angestrengt versucht Frederik, mit seinen Augen die schwarze Tiefe der Nacht zu durchdringen. „Wer ist da?“ ruft Frederik ängstlich in die Dunkelheit. Vor Entsetzen bekommt er eine Gänsehaut. Sämtliche Haare stehen ihm zu Berge. Da vernimmt er dicht neben seinem Ohr ein feines Stimmchen: „Ach du Ärmster! Liegst hier ganz allein in tiefschwarzer Nacht und bedauerst dich? Hast du dich verlaufen?“ Frederik ist noch immer unheimlich zu Mute. Mit zittriger Stimme ruft er: „Wer bist du?“ „Oh, wie ungehobelt von mir. Darf ich mich vorstellen. Ich bin Wernie, das Glühwürmchen.“ Frederik sieht das Glühwürmchen mit angstweiten, großen Augen an. „Warum verhöhnst du mich? Bin ich nicht schon genug bestraft?“ „Vor mir musst du dich nicht fürchten“, spricht Wernie in sanftem Ton: „Du siehst schrecklich aus! Was ist dir denn zugestoßen? Vielleicht kann ich dir helfen!“ „Niemand kann mir helfen!“ jammert Frederik. „Auch du nicht.“ Wernie lacht leise vor sich hin. „So, so. Dir kann also niemand helfen? He! Bist du etwa ganz allein auf der Welt?“ „Ja...ich bin allein. Ganz allein. Alles habe ich verloren. Ich bin verloren!“ „Oje! Du hast dich verloren?! Nun gut, somit ich hab dich jetzt gefunden“ kichert Wernie. „Und nun komm, erzähl schon!“ Zögern beginnt Frederik mit seiner Geschichte. Er erzählt dem kleinen Glühwürmchen von Marie und von seinen Kindern. Er sieht sie vor sich, schlafend. Und er sieht sich, leise wie ein Dieb aus dem Haus schleichend. „Ich habe mich nicht einmal von ihnen verabschiedet!“ Wehmütig denkt er an ihre gemeinsame Zeit zurück. Er erzählt auch von Lisa. Von ihrem betörenden Gesang. Von ihren unglaublichen Geschichten. Und er erzählt von der Sehnsucht in seinem Herzen. Dieses merkwürdige Ziehen und Kribbeln, das ihn in manchen Augenblicken befällt, wenn er in die Ferne schaut. Andächtig lauscht Wernie Frederiks tragischer Erzählung. „Auwei! Du hast ja ziemlichen Ameisenmist verbockt!“ Mitfühlend sieht Wernie Frederik an. „Ja, ja! Der Reiz des Neuen... Manchmal wird er zu einer übergroßen Versuchung. Oft wissen wir das Glück, das wir in der Hand halten, nicht mehr zu schätzen. Es erscheint uns blass und glanzlos“, hört Frederik Wernie sagen. „Du Frederik, hattest alles, was eine Ameise sich vom Leben wünschen kann. Doch all das musstest du erst verlieren, um zu erkennen, wie reich du warst.“ Frederiks Augen füllen sich mit Tränen, während Wernie weiter spricht. „Aber glaube mir, nichts im Leben geschieht ohne besonderen Grund.“ Wernie seufzt leicht auf. „Jetzt kennst du den Schmerz und die Demütigung des Verrates, weil du selbst verraten wurdest.“ Frederik fühlt sich so elend, wie sich eine kleine Ameise nur fühlen kann. „Das hilft mir jetzt auch nicht weiter...“, erwidert Frederik mutlos. „ Lass mich einfach hier liegen und verspotte mich nicht!“ „Ich verspotte dich nicht, Frederik. Ich kann verstehen, wie dir zu Mute ist. Wir alle machen Fehler. Wir verletzen die, die uns am meisten lieben.“ „Wernie, du scheinst sehr weise zu sein... Sag mir, warum hat Lisa mich im Stich gelassen?“ „Tja...“ Wernie schaut suchend in die Finsternis, bevor er erneut zu sprechen beginnt. „Warum hast du deine Marie im Stich gelassen? Eitelkeit? Selbstsucht? Egoismus?“ „Aber das..., das kann man doch nicht vergleichen! Marie und ich, wir sind uns so vertraut. Doch spüre ich dieses Kribbeln nicht mehr. Mit Lisa ist das anders. Lisa sprach von der Magie der Liebe.“ „Pff“ schnauft Wernie. „Worte! Worte sind flüchtig Gesellen. Nun, vielleicht kann Lisa das Wort „L-I-E-B-E“ vorwärts, möglicherweise sogar rückwärts buchstabieren. Vielleicht kennt ihr Kopf die Bedeutung des Wortes. Ihr Herz jedoch kennt sie leider nicht.“ „Aber...“ wollte Frederik einwerfen. Doch Wernie schneidet ihm mit einer energischen Geste das Wort ab. „Frederik glaube mir. Auch wenn Lisa sehr gebildet ist. Was ihr fehlt ist etwas sehr, sehr Wichtiges. Man nennt es Herzensbildung. Lisa ist tief in ihrem Inneren eine einsame und traurige kleine Ameisendame. Du kannst nichts für sie tun. Und nun quäl` dich nicht weiter. Hör auf zu grübeln.“ Nun ist es Frederiks Blick, der ratlos und traurig die Dunkelheit durchbohrt. „Wie soll ich das Grübeln abstellen? Die Erinnerungen sind das Einzige, was mir noch bleibt.“ „Erinnerungen sind wichtig! Sie helfen uns, unseren Platz im Leben zu finden. Und sie bewahren uns davor, so manchen Fehler ein zweites Mal zu begehen. Denk nach, Frederik! Wer steht dir zur Seite, wenn dich die Stürme des Lebens aus dem Gleichgewicht bringen? Lisa sicher nicht. Ihr Handeln ist durch und durch eigennützig.“ Wernie hat Mitleid mit Frederik, weil der so verloren und hilflos wirkt. „Wenn du jedoch nach Hause möchtest, so kann ich dir helfen. Aber musst du es von ganzem Herzen wollen.“ Lange schaut Frederik stumm in die Schwärze der Nacht. Da funkelt plötzlich über ihm ein heller, strahlender Stern. Er leuchtet heller als all die anderen Sterne. Er schien ihm zuzuwinken. Eine Sehnsucht erwacht in seinem Herzen. Die Sehnsucht nach Marie. „Ja! Doch! Ich möchte nach Hause. Ich möchte zurück zu Marie. Und zu meinen Kindern. Bitte! Hilf mir Wernie!“ Wernie betrachtet aufmerksam die Sterne über ihm. Fast so, als stünde dort oben die Lösung für Frederiks Kummer. Frederik hält gespannt den Atem an. Nach endlos langen, quälenden Minuten beginnt Wernie zu sprechen. „Der Rückweg ist schwer und gefährlich. Du bist der Verblendung gefolgt und hast dich schon weit von deiner Familie entfernt. Jetzt darfst du keine Zeit mehr verlieren.“ „Ich tue alles, wenn ich nur zu meiner Familie zurückfinde!“ ruft Frederik mit neu aufkeimender Hoffnung in der Stimme. „Sag mir bitte, was ich tun muss!“ „Zuerst“ sagt Wernie, „musst Du das Tal der Illusionen durchwandern. Doch gib Ach!!! Du darfst nicht stehen bleiben ... und mit niemandem reden. Sonst bist du für immer im Tal der Illusionen gefangen und wirst deine Familie nie wieder sehen.“ Bei dem Gedanken an seine Familie dringt ein tiefer Seufzer aus Frederiks Kehle. „Alles“, spricht Wernie weiter, „Alles was du dort siehst, ist Täuschung. Lass dich nicht blenden! Hast du das Tal der Illusionen durchquert, so kommst du zum See der Hoffnungslosigkeit. „See der Hoffnungslosigkeit?“ fragt Frederik bange. Dabei läuft es ihm kalt den Rücken hinunter. Denn Ameisen hassen nichts mehr auf der Welt als zu schwimmen. „Ja!“ sagt Wernie ernst. „Du musst ihn durchschwimmen. Einen anderen Weg zurück gibt es nicht. Doch gib Acht!!!“ Bei diesen Worten schaut Wernie Frederik eindringlich an. „Die Strömung der Verzweiflung ist mächtig und heimtückisch. Sie wird versuchen, dich nach unten zu ziehen. Schwimm mit ganzer Kraft und behalt den Kopf über Wasser.“ Frederik nickt ergriffen und versucht, sich jedes einzelne Wort genau einzuprägen. „Hast du dann den See der Hoffnungslosigkeit durchschwommen“, fährt Wernie fort: „So erblickst du vor dir das Gebirge des Vergebens. Dort, auf dem höchsten Berg wächst die Blume der Hoffnung. Grab sie aus! Befreie sie aus dem Gestein der Eitelkeit. Behüte sie und sorge für sie. Pass auf, dass sie nicht verwelkt und pflanze sie im Garten der Liebe ein. Doch...“ Wernie sieht Frederik besorgt in die Augen. „Doch gib Acht!!! Du musst die Blume der Hoffnung finden, noch ehe sie voll erblüht ist. Verdorrt sie in deinen Händen, so zerbricht dein Glück erneut.“ Für einen kurzen Augenblick zögert Wernie. Dann greift er an das Ende seines Körpers. „Hier Frederik, nimm mein Licht. Es ist ein besonderes Licht. Es ist das Licht der Erkenntnis. Es wird dich führen und dir den richtigen Weg zeigen! Setz das Licht der Erkenntnis an der Stelle ab, an der die Blume der Hoffnung wächst. Von dort an wirst du deinen Weg allein finden.“ Behutsam hält Frederik das Licht der Erkenntnis wie einen kostbaren Schatz in seinen Händen. „Ich gebe dir noch einen letzten Rat“ spricht Wernie weiter. „Das Glück, das du suchst, findest du in deinem eigenen Herzen und du kannst es in den Augen derer sehen, die dich liebhaben. Läufst du jedoch vor deinen Ängsten davon, wirst du sehr schnell von ihnen eingeholt. Denn unsere Ängste haben Flügel, die tausendfach schneller sind als unsere Füße. Und bei allem was du auch tust, halte dir eines stets vor Augen: Feigheit, Lüge und Verrat sind sehr schlechte Ratgeber.“ Beschämt senkt Frederik bei Wernies Worten den Kopf. „Denk daran! Dann wird alles gut. Und nun geh! Los! Beeile dich!“ Mit diesen Worten verlässt ihn das Glühwürmchen. „Danke, Wernie!“ ruft Frederik in die Finsternis. „Das werde ich dir nie vergessen. Solltest du mal in Not geraten, so bin ich für dich da!“ Doch Wernie ist bereits im Dunkel der Nacht entschwunden. .......................................